Dörfer und ländliche Räume stehen vor großen Herausforderungen. Ursächlich dafür sind der demografische Wandel, die fortschreitende Globalisierung und die daraus resultierenden Veränderungen der Wirtschaftsstrukturen. Diese Entwicklungen haben in unterschiedlicher Weise Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen in einem Dorf.
Doch welche Parameter bestimmen das Wohlbefinden an einem Ort? Im städtischen Kontext wurde dieser Frage bereits mehrfach nachgegangen, auf dörflicher Ebene ist sie bisher jedoch noch weitestgehend unbearbeitet.
Das Modellprojekt will herausfinden, welche Voraussetzungen in den Modelldörfern erfüllt sein müssen, um als gesunde Dörfer zu gelten. Was braucht ein Dorf, um gesund zu sein und zu bleiben? Welchen Beitrag leistet ein Dorf zur Gesundheit seiner Bewohnerinnen und Bewohner? Gesund wird dabei nicht nur im Sinne der Abwesenheit von Krankheit betrachtet, sondern auch im Sinne von Wohlbefinden und Zufriedenheit der Bürger. Es soll erarbeitet werden, wie Gesundheitsförderung im ländlichen Bereich in die Dorf- und Regionalentwicklung eingebunden werden kann.
Dafür wurden in einem ersten Schritt in den teilnehmenden Modelldörfern Wissen um alte Hausmittel zur Selbsthilfe, Traditionen, Lebenskultur und Wetter & Mond zusammengetragen.
Im zweiten Schritt geht es darum, dass die Dorfgemeinschaften Zukunftsbilder für ihre Dörfer entwickeln. Anders als bei anderen Dorfentwicklungsprozessen, wo zu Beginn eine Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken-Analyse (sog. SWOT-Analyse) durchgeführt wird, soll eben gerade keine Defizitbetrachtung erfolgen, sondern auf der Basis der bisherigen Dorferfolge die Zukunft geplant werden. Nähere Informationen zu dieser Methode („Appreciative Inquiry“, kurz „AI“) finden sich unter dem Reiter „weitere Informationen“.
Das Projekt wurde als Modellprojekt ausgelegt, um diese Methode in der Praxis zu testen und um zu erproben, ob diese Art der Dorfentwicklung landesweit übertragen werden kann. Es sollen Maßnahmenvorschläge für zukünftige Entwicklungskonzepte erarbeitet werden.