Die Fachjury im Wettbewerb "Kerniges Dorf!" 2017 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat ihre Entscheidung getroffen und die Sieger aus den 22 Finalisten ausgewählt. Der Fokus lag dabei auf beispielhaften Umsetzungen zukunftsfähiger Ideen und Konzepte für die Gestaltung und Entwicklung in den Ortskernen. Von besonderer Bedeutung war der nachhaltige Umgang mit Flächen und Gebäuden wie auch eine aktive Einbindung der Bevölkerung. Erstmals werden vor dem Hintergrund der hohen Qualität der Bewerbungen fünf Sonderpreise vergeben.
Der Titel "Kerniges Dorf!" wird in fünf verschiedenen Kategorien verliehen, die anhand der Einwohnerzahl sowie weiterer sozioökonomischer Aspekte gebildet wurden. Jedes der ausgewählten Sieger-Dörfer erhält ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro. Die folgenden Dörfer hat die Fachjury als Sieger ausgewählt:
für eine langfristige Dorf- und Innenentwicklung in einer Region mit starkem Zuzugsdruck. Der Ort hat sich konsequent entschieden, Flächen in Ortslage für die Nachverdichtung zu nutzen und schafft in der Ortsmitte neuen Wohnraum für Familien sowie für ein lebenslanges Wohnen im Alter.
für eine nachhaltige Dorfentwicklung, in der Traditionen, u. a. in der Baukultur für die Zukunft bewahrt werden und die Ortsmitte mit Gemeinschaftseinrichtungen, Plätzen und Grünflächen belebt wird.
für die vorbildhafte Ortskernentwicklung mit einem Leitbild. In der Gemeinde greifen zentrale Handlungsfelder wie Mobilität, Wohnen im Alter sowie Umwelt und Natur bei der Innenentwicklung ineinander und tragen so zu einer belebten Ortsmitte bei.
für den eingeschlagenen Weg einer langfristigen Dorfentwicklung auf der Basis eines Dorfentwicklungsplans, in dem durch private sowie öffentliche Sanierungen historische Gebäude mit einer zukunftsfähigen Nutzung verbunden wurden und sich mit neu gestalteten Grünflächen die Aufenthaltsqualität in der Ortsmitte verbessert hat.
für einen umfassenden Dorfinnenentwicklungsprozess, unterstützt durch eine weitreichende interkommunale Zusammenarbeit. Der Ort führt beispielsweise jährlich Bestandserhebungen durch, um Leerstand zu vermeiden und macht mit sog. Mutmachern auf die Sanierung und Umnutzung von Gebäuden aufmerksam.
Sonderpreise vergeben
Mit den neu eingeführten Sonderpreisen drückt die Fachjury ihre Anerkennung für Maßnahmenumsetzungen unter besonderen Rahmenbedingungen oder in einem spezifischen Handlungsfeld aus. Die fünf Sonderpreise erhalten:
Markt Wiesenttal, Landkreis Forchheim, Bayern, für die gelungene Innenentwicklung kombiniert mit der Anpassung an einen zeitgemäßen Tourismus.
Schweinsdorf, Landkreis Ansbach, Bayern, für die langfristige Umsetzung von Innenentwicklungskonzepten mit dem Leitsatz „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“.
Dudensen, Region Hannover, Niedersachsen, für die Ortskerngestaltung, getragen von einer Verantwortungsgemeinschaft aus der Mitte der Bevölkerung.
Stotel, Landkreis Cuxhaven, Niedersachsen, für die Schaffung einer sozialen Mitte als Reaktion auf einen städtebaulichen Missstand.
Breetz, Landkreis Prignitz, Brandenburg, für die Wiederbelebung eines kleinen Dorfes, dem der komplette Leerstand drohte.
Die Preisverleihung durch das BMEL findet während des Abendempfangs des 11. Zukunftsforums Ländliche Entwicklung im Rahmen der Internationalen Grünen Woche 2018 statt. Zeitgleich präsentiert eine Posterschau des Wettbewerbs während der gesamten 10-tägigen Messezeit im Eingangsbereich der Halle 4.2 neben der LandSchau-Bühne die Beiträge aller 22 Finalisten. Auch in einer Broschüre des BMEL zum Wettbewerb werden die 22 Finalisten des Wettbewerbs ausführlich dargestellt.
Wettbewerbs-Broschüren als pdf zum Download per Mausklick auf das jeweilige Bild
(gedruckte Exemplare können kostenlos bei der Agrarsozialen Gesellschaft bestellt werden.)